Als ob es gestern gewesen wäre: Am 15. Oktober 2007 bin ich gemeinsam mit dem letzte Woche leider viel zu früh verstorbenen Jürgen Himmelbauer bei einer Pressekonferenz im Lentos-Café gesessen und habe einen Gemeinderatsantrag vorgestellt. Unsere Forderung war: Der im Jahr 2000 beschlossene Kulturentwicklungsplan (KEP) sollte evaluiert werden, um anschließend eine Neufassung vorzunehmen. Mein Antrag war nicht nur im Sinne des „Alten KEP“, der sich das Prinzip „work in progress“ auf die Fahnen heftete, sondern basierte auch auf kulturpolitischen Wandlungen der Nullerjahre: Linz bewarb sich um die Ausrichtung der Europäischen Kulturhauptstadt, das Lentos wurde eröffnet, Gerüchte über die Schließung der Tabakfabrik geisterten herum, und vieles, vieles mehr.
Kategorie: Kultur
Vor zwölf Jahren hat die Stadt Linz den ersten Kulturentwicklungsplan (KEP) beschlossen, in dem – nach einem breiten, partizipatorischen Prozess – die Leitlinien, Prioritäten und Rahmenbedingungen der städtischen Kulturpolitik festgelegt wurden. Seit dem Jahr 2007 haben ich mehrere Anträge gestellt, um den in die Jahre gekommenen KEP zu evaluieren und danach eine Neufassung vorzunehmen – der dritte Antrag war erfolgreich.
Seither wurde – basierend auf einer wissenschaftlichen Grundlagenarbeit – unter Einbeziehung kulturpolitischer Interessierter in mehreren Workshops am neuen KEP gearbeitet. Ein erster Entwurf für den neuen Kulturentwicklungsplan ist mittlerweile fertig und soll rund um den Jahreswechsel 2012/13 im Gemeinderat beschlossen werden.
Noch gibt es allerdings die Möglichkeit für alle Interessierten, sich selbst einzumischen: Bis 31. Juli ist es auf der Website des KEP möglich, die zwölf neuen Kapitel zu kommentieren. Mitmachen ist also ganz einfach.
Siehe auch:
- Kulturentwicklungsplan Linz: Der partizipative Prozess startet (Blogbeitrag vom 11. Oktober 2011)
- Der Entwurf des neuen Kulturentwicklungsplans wartet auch auf deine Kommentare
“Was würde der Gesellschaft ohne freie Initiativen fehlen?” Daniel Friesenecker ruft angesichts der momentan – wieder einmal – laufenden Diskussion rund um die Finanzierung der Freie Szene zu einer Blogparade auf. Als Aufhänger dient unter anderem ein offenen Brief mit dem Titel „Linz verendet – ohne freie Kultur“, mit dem sich VertreterInnen der Freien Szene an den Kulturreferenten der Stadt Linz wenden und damit die prekäre finanzielle Lage thematisieren. Gleichzeitig läuft die Neufassung des Kulturentwicklungsplans (KEP), ein Prozess, an den ich persönlich hohe Erwartungen stelle (die ersten Workshops und die parallel anlaufenden Diskussionen haben mich noch einmal darin bestärkt, dass es die richtige Entscheidung war, die KEP-Anträge im Gemeinderat immer und immer wieder zu stellen).
Zugegeben: Es gibt Begriffe, die sich aufregender anhören als „Kulturentwicklungsplan“. Hinter diesem technisch anmutenden Wort verbirgt sich aber eine ganze Menge. Im Linzer Kulturentwicklungsplan (KEP), der im Jahr 2000 im Gemeinderat beschlossen wurde, geht es um nicht weniger als die Leitlinien, Prioritäten und Rahmenbedingungen der Kulturpolitik. Der KEP versteht sich darüber hinaus als „work in progress“, soll also laufend evaluiert und weiterentwickelt werden.
Im Jahr 2007 habe ich einen ersten Antrag gestellt, den KEP zu evaluieren und anschließend eine Neufassung vorzunehmen. Wie ich schon damals berichtet habe, verschwand mein Antrag im Kulturausschuss, auch ein zweiter Versuch im Jahr 2009 brachte ähnlich wenig Erfolg. Aber alle guten Dinge sind – bekanntermaßen und offensichtlich – drei: Mein Antrag im Jahr 2010 hat dann dazu geführt, dass begonnen wurde, an einer Neufassung des KEP zu arbeiten.